29. Oktober 2014 /
Der Hochzeitstag und ein besonderes Geschenk
Diesmal geht es überhaupt nicht um Hochzeitsfotos oder um die Fotografie, zumindest nicht direkt, sondern um ein kleine Überraschung bzw. ein Geschenk zum Hochzeitstag, was ich meiner Frau machte. Weil die Nachfragen und die Resonanz daraufhin so groß war, habe ich beschlossen auf meinem Blog eine kleine Anleitung zu schreiben. Es wird leider ein wenig technisch, aber ich denke das kann man noch verschmerzen. Aber erst mal zurück zum Anfang.
Bevor ich 2013 „Ja, ich will“ zu meiner Frau sagte habe ich irgendwo im Internet ein Holzbrett gesehen, wo das gesprochene „Ja“ in Wellen zu sehen waren. Ich habe absolut keine Ahnung mehr wo das war, aber die Idee fand ich eigentlich ganz schön und behielt Sie erst mal im Hinterkopf. Auf meiner eigenen Hochzeit bat ich dann meinen Onkel mit seinem Smartphone unsere Trauung zu filmen. Nicht um meinen lieben Videografen-Kollegen Konkurrenz zu machen, sondern um unser eigenes „Ja, ich will“ zu bekommen. Die Qualität muss noch nicht mal super gut sein, hauptsache es ist digital.
Die vom Smartphone exportieren Videodateien habe ich dann mit einem einfachen Videoschnitt-Programm bearbeitet, sprich die passende Stelle gesucht, geschnitten und dann nur den Ton exportiert. Am besten macht man das am Mac mit iMovie oder am Pc mit entsprechenden ähnlichen Programmen wie z.B. Magix Video Deluxe usw. Hier gibt es auch ganz viele kostenlose Tools, schaut einfach mal. Wichtig ist nur, dass es geschnitten wird und man den Ton exportiert.
Um den Ton jetzt auch richtig sichtbar zu machen, damit es auch entsprechend gut aussieht, benötigt man ein weiteres Tool. Hier kann ich Audacity empfehlen. Ein Audioeditor, der das sogenannte Amplitudenspektrum sichtbar macht und jetzt der große Vorteil, man kann das gezeigte Spektrum drucken. Audacity gibt es so ziemlich für alle Systeme und ist auch kostenlos. Damit man sein „Ja“ auch entsprechend hochauflösend bekommt, reicht leider ein normaler Screenshot nicht aus. Das Geschenk zum Hochzeitstag soll ja schließlich groß genug sein, damit es dann entsprechend an der Wand hängt. Deswegen empfehle ich die Audiowellen in ein PDF Dokument zu drucken. Hier gibt es unzählige und kostenlose PDF Drucker-Treiber. Ich selbst nutze da als Adobe CC-Kunde Adobes Acrobat Pro. Audacity hat noch den Vorteil, dass es eine ganze Menge Filter gibt, die den Ton verbessern können. Wo das „Ja, ich will“ meiner Frau perfekt war, hatte ich bei meinem „Ja, ich will“ eine ganze Menge Windgeräusche dabei. Das sieht man jetzt immer noch, aber durch ein paar Filter konnte ich die ein wenig verringern.
Also Audacity installieren, die gewünschte Audiodatei laden und einfach auf drucken gehen, PDF Drucker auswählen und abspeichern. Das meiste ist jetzt geschafft und unser „Ja, ich will“ zum Hochzeitstag ist fast fertig.
Das PDF Dokument kann jetzt in jedem guten Zeichenprogramm bearbeitet werden, sofern es den PDF import unterstützt. Hier nutze ich dann Photoshop. Ich wollte das ganze in 80x60cm auf Acrylglas drucken lassen, also wurde die Größe gleich richtig definiert, gemäß den Anforderungen der Druckerei. Dann bekamen die Wellen noch die Hauptfarbe unserer Hochzeit, Namen drunter in der Schriftart unserer Einladungskarten und taddaaaa fertig.
Das perfekte Geschenk zum Hochzeitstag
Auf zur Druckerei und ein paar Tage später hatte ich das perfekte Geschenk zum Hochzeitstag. Endlich hängt es auch an unserer Wand und jedes mal wenn wir einen Blick drauf werfen müssen wir genau an diesen Moment denken. Lustigerweise verstehen Gäste oder Kunden, die das zum ersten mal sehen nicht sofort, was es dann noch mal ein bisschen besonderer macht.
Also, viel Spaß beim nachmachen.